Was ist tachinieren?

Das Wienerische kennt den „Tachinierer“, das ist ursprünglich jemand, der „untätig herumsteht“ und „während der Arbeit faulenzt“, also tachiniert. Was soll er vernünftigerweise bei den vielen Bullshitjobs, die David Graeber in unserer Arbeitswelt identifiziert hat, auch besseres machen? Die Bedeutung des Tachinierens hat sich inzwischen erweitert und repräsentiert eine Lebenskultur, die auf den Zwang, im täglichen Hamsterrad mitzulaufen, antwortet: „Ich möchte lieber nicht“. Inzwischen steht tachinieren auch für müßiggehen und chillen, also für Kulturtechniken des Entspannens, Genießens und Entschleunigens.

Tachinieren ist ein Magazin für Entschleunigung. Es möchte Räume öffnen für ein entschleunigtes Leben. Der Tachinierer arbeitet, um gut zu leben, während der Beschleuniger lebt, um zu arbeiten und jeden Tag ein bisschen besser zu sein. Der Tachinierer weiß um die Vergeblichkeit solcher Klimmzüge. Er strebt eine innere Balance an, die Phasen harter Arbeit ebensowenig ausschließt wie Zeiten, wo man schnell sein muss. Aber die Imperative der herrschenden ökonomischen Erfolgsreligion und alle Formen der Selbstoptimierung meidet der Tachinierer, denn sie haben ungute Folgen für Mensch, Familie, Kultur und Natur. Tachinieren berichtet darüber, wie das System des Turbokapitalismus in den slow down Modus überführt werden kann. Wir sind davon überzeugt, dass dies mit höherer Lebensqualität und mehr Freiheit einher gehen wird. Natürlich wollen wir auch  Anregungen geben, wie wir persönlich zur Entschleunigung beitragen können.

Unsere Wirtschaft und Gesellschaft muss die Beschleunigungs- und Steigerungslogik verlassen, wenn sie zufriedener und nachhaltiger leben will. Viele sehen das so, sie wissen nur nicht so genau, wie das gehen soll. Verlieren wir Wohlstand, wenn das System in einen slow down Modus übergeht? Tachinieren stellt solche Fragen und betrachtet alle großen Themen unter dem Aspekt der Entschleunigung. Tachinieren möchte seinen Lesern aber auch ganz konkret dabei helfen, das tägliche Hamsterrad zu verlassen, ein freies und erfülltes Leben zu genießen, ohne deshalb aussteigen zu müssen. Wir empfehlen unseren Lesern deshalb nicht die vollständige individuelle Flucht aus Hektik und Überforderung in scheinbar heile Psycho- und Wellnesswelten. Aber wir bringen Beispiele, wo und wie Entschleunigung konkret gelingt.

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